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Aktienspekulationen für Kleinanleger geeignet?

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Aktienspekulation? | © Clard (CC0), Pixabay

Sollen Kleinanleger in Aktien investieren?

Möchte der Verbraucher sein Geld veranlagen, wird er relativ schnell feststellen, dass die traditionellen Produkte kaum noch Gewinne mit sich bringen. Ob Sparbücher, Tages- oder Festgeldkonten – am Ende werden Zinssätze von unter 1,0 Prozent angeboten. Es ist daher keine Überraschung, dass sich viele Verbraucher nach neuen Produkten umsehen. Eine Möglichkeit stellt der Aktienmarkt dar. Doch wie viel Geld benötigt der Verbraucher tatsächlich, wenn er in Aktien investieren möchte? Eignen sich Aktieninvestments auch für Kleinanleger oder machen Aktien nur dann Sinn, wenn man eine größere Summe investiert? Natürlich stellen sich viele Verbraucher auch die Frage, wie gefährlich das Aktieninvestment tatsächlich ist. Schlussendlich möchte man zwar höhere Gewinne erzielen, jedoch das Risiko – so gut es geht – gering halten.

Immer mehr Anleger interessiert sich für die Börse

Es gibt keine genaue Antwort, wie hoch das Kapital sein muss, wenn man in Aktien investiert. Das liegt vor allem an der Tatsache, dass es keine Mindestbeträge gibt. Will der Anleger ein Depot eröffnen, so muss er in der Regel keine Mindestsumme investieren. Somit ist es möglich, dass auch Kleinstaufträge abgewickelt werden können. Vielmehr müssen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen angestellt werden, damit am Ende ein Depot geschaffen wird, das einerseits Gewinne mit sich bringt, andererseits aber auch das Risiko eines Totalverlusts minimiert. Vor allem Kleinanleger, die nur wenig Kapital zur Verfügung haben, möchten natürlich in sichere Wertpapiere investieren. Das Ziel? Die Rendite soll höher als bei Sparbüchern oder diversen Tages- oder Festgeldkonten sein. Das ist – aufgrund der Tatsache, dass die traditionellen Produkte vorwiegend einen Zinssatz von unter 1,0 Prozent aufweisen – nicht schwer. Doch sollte der Kleinanleger mit Aktien spekulieren oder doch lieber in den Markt investieren?

Mit welchen Kosten müssen Anleger rechnen?

Zu Beginn ist es ratsam, dass der Anleger vorwiegend in den Markt investiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass durch Spekulationen hohe Gewinne erzielt werden, ist – vor allem bei Anfängern – gering. In vielen Fällen enden die Spekulationen mit einem Verlust oder gar einem Totalverlust, sodass das Kapital, das in die Aktien gesteckt wurde, zu 100 Prozent verloren ist. Zudem müssen sich die Anleger auch bewusst sein, dass jeder Trade Geld kostet. Investiert man 500 Euro in fünf Unternehmen, so fallen Gebühren für fünf Trades an – das sind, bei einer Gebühr von beispielsweise 8 Euro pro Trade, 40 Euro. Somit stehen dem Anleger nur noch 460 Euro zur Verfügung – die 40 Euro an Gebühren, die die Trades verursacht haben, müssen zudem erst wieder „verdient“ werden. Also erst dann, wenn das Depot einen Wert von über 500 Euro hat, befindet sich der Anleger in der Gewinnzone. Es ist daher ratsam, dass der Anleger in den Markt investiert und auf die Diversifikation – die Streuung – achtet. Der Kleinanleger sollte daher nicht alles auf eine Karte setzen – er sollte vielmehr in verschiedene Märkte investieren, sodass er das Risiko gering halten kann.

Welche Summe sollte investiert werden?

Investiert der Kleinanleger – je Aktienposition – zwischen 300 Euro und 500 Euro, so benötigt er, damit ein halbwegs sicheres und gewinnbringendes Depot entsteht, rund 4.500 Euro bis 6.000 Euro. Soll eine extrem breite Risikostreuung vorhanden sein, sind Beträge zwischen 10.000 Euro und 12.000 Euro erforderlich. Natürlich können auch geringere Beträge zum Erfolg führen – dabei muss der Anleger aber nicht in Einzeltitel sondern in Indexfonds investieren. ETFs und Indexfonds basieren auf dem Prinzip der Risikostreuung, da sie Indizes – wie etwa den DAX – nachbilden. Der Anleger investiert also in den jeweiligen Markt. Das ist vor allem für Kleinanleger interessant, die unter 1.000 Euro bleiben möchten. Natürlich spielen immer wieder die Kosten für die Depotführung und den Aktienhandel eine wesentliche Bedeutung. Das bedeutet, dass der Anleger sehr wohl darauf achten muss, wie hoch die Kosten sind, bevor er sich für ein dementsprechendes Depot bei einer Bank oder einem Broker entscheidet. Ratsam ist, wenn im Vorfeld ein Vergleich durchgeführt wird.

Welche Aktien eignen sich für Spekulationen?

Natürlich kann der Anleger auch zu 100 Prozent spekulieren. Ob mit Pennystocks oder High Risk Aktien – am Ende sind hohe Gewinne und auch natürlich hohe Verluste möglich. Pennystocks eignen sich vor allem für Kleinanleger – es handelt sich um Aktien, die einen Wert von unter einem Euro haben. Somit kann der Anleger – für gerade einmal 100 Euro – über 100 Aktien erwerben. Kommt es zu einer Wertsteigerung, so profitiert der Anleger aufgrund des günstigen Einkaufs. Würde eine Aktie, die um 0,80 Cent gekauft wurde, auf 2,20 Euro klettern, darf sich der Anleger – bei einem Investment von 100 Euro – auf einen Gewinn von 175 Euro freuen. High Risk Aktien müssen hingegen nicht immer günstig sein – derartige Wertpapiere können einerseits einen großen Gewinn bedeuten, andererseits auch dafür sorgen, dass es zu einem Totalabsturz kommt. High Risk Aktien eignen sich zwar für Spekulationen, müssen aber im Auge behalten werden – derartige Wertpapiere eignen sich für riskante Anleger, die mitunter auch einen Verlust verschmerzen können. Anleger, die vorwiegend in sichere Aktien investieren möchten, sollten die Finger von derartigen Wertpapieren lassen.

Die Entscheidung ist gefallen

Hat der Anleger ein Depot eröffnet und bereits Aktien erworben, so sollte er sich mit der aktuellen politischen Situation, den Prognosen und auch der Marktwirtschaft auseinandersetzen und Informationen sammeln, ob mitunter etwaige Ereignisse möglich sind, die die Aktienkurse in die Höhe treiben oder in den Keller jagen. Nur dann, wenn der Anleger sein Depot im Auge hat und weiß, wie seine Wertpapiere reagieren, kann er mögliche Verluste verhindern und hohe Gewinne einfahren. Zu beachten ist, dass Aktienspekulationen zwar für hohe Gewinne sorgen, jedoch langfristige Investments durchaus nicht unterschätzt werden dürfen. Schlussendlich sind die Gewinne, wenn sich der Anleger für langfristige Investments entscheidet, nicht so hoch wie bei Spekulationen, dafür kann das Risiko reduziert werden.