Start Finanzen Bank 2030 wie muss die Bank der Zukunft aussehen?

Bank 2030 wie muss die Bank der Zukunft aussehen?

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Die Zukunft der Banken | © PIRO4D (CC0), Pixabay

Die Zukunft der Banken – so sollte es 2030 aussehen

In der Bankenwelt hat sich bereits in den letzten Jahren vieles verändert. Onlinebanking und Kryptowährung sind mittlerweile jedem ein Begriff. Selbst der Kundenservice hat sich in vielen Banken verändert und es wird immer mehr Online gemacht. Doch wie wird das alles weitergehen und wie sollte eine Bank 2030 aussehen? Wir haben einen Blick in die Zukunft gewagt, um uns schon einmal auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten.

Kundenservice im Jahr 2030

Schon heute gibt es viel weniger Service vor Ort, wie noch vor ein zehn Banken. Einige Filialen haben gar ganz geschlossen und andere einige Stellen gestrichen. Müssen sich Banken bis 2030 ein neues Konzept für den Kundenservice einfallen lassen? Während einige Dienste vermehrt nur noch auf dem Smartphone und dem Computer zu Hause erledigt werden, gibt es seit kurzem jedoch wieder einen Trend Richtung direktem Kundenkontakt.

Eine Umfrage hat bereits gezeigt, dass nicht jeder für das Banking der Zukunft bereit ist und nicht komplett auf einen direkten Kundenkontakt verzichten möchte. Die Studie hat jedoch auch gezeigt, dass gerade junge Leute, die in Städten leben besonders aufgeschlossen für neue Innovationen im Banking sind. Dennoch gibt es heutzutage und auch im Jahr 2030 immer noch eine konservative Mehrheit, die eher skeptisch auf das Onlinebanking blickt und sich lieber in einer Filiale beraten lässt.

Reines Onlinebanking – eher unwahrscheinlich

Bisher sieht es also so aus, als würde auch in der Zukunft zwar der Trend vermehrt zum Online-Banking gehen und Leute werden zunehmend zu Mobile-Banking-Apps wechseln. Dennoch sollte eine Bank auch im Jahr 2030 in der Lage sein seinen Kunden einen gewissen vor-Ort-Service anbieten. Sehr wahrscheinlich wird es aber eine Veränderung geben, in der Kunden zwar vor allem mobil aktiv werden können, jedoch auch die Option auf einen personalisierten Service haben.

Der Kunde braucht eine Mischung aus Vertrauen und dennoch der Möglichkeit diverse Dienstleistungen schnell und einfach online abschließen zu können. Eine weitere Alternative wäre daher eine digitale Filiale. Sie würde eben genau eine Option aus online Transaktionen und persönlichem Kontakt anbieten.

Niedrigzinsphase und was Banken daraus machen können

Egal ob Geldanlegen oder ein Darlehen aufnehmen, die Zinsen sind derzeit sehr niedrig und gerade für Anleger ist das nicht wirklich erfreulich. Es gibt bereits diverse Alternativprogramme, wie zum Beispiel bei der Texas Capital Bank. Dieses digitale Sparkonto gibt dem Kunden keine Zinsen, bietet dafür aber American Airlines Aadvantage-Meilen an. Wir könnten uns vorstellen, dass dies in Zukunft auch für andere Banken von Interesse wäre, um vermehrt Sparer anzulocken.

Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus müssen die Banken auf jeden Fall aktiv werden, ob nun die Meilenstrategie die richtige ist, muss jede Bank für sich entscheiden. Banken müssen sich jedoch auf jeden Fall Gedanken über das zukünftige Produktportfolio machen. Währen Sparkonten immer uninteressanter werden, müssen sich Banken jetzt auf jeden Fall umorientieren und sich überlegen was der Kunde möchte.

Daten & IT als neues Standbein

Daten und IT sind für fast alle Unternehmen zunehmen von Bedeutung. Dasselbe gilt auch für Banken. Banken, die auch im Jahr 2030 noch ganz vorne mitspielen möchten, sollten bereits jetzt in eine leistungsfähige IT-Infrastruktur investieren, um der zunehmenden Bedeutung an Daten gerecht zu werden und eine funktionierende Finanz- und Risikoarchitektur aufzubauen. Bisher ist vielen Banken die Bedeutung der vorhandenen Daten noch nicht bewusst und nur selten wird ihr Wert ausgeschöpft. Wer im Jahr 2030 einer der Global Player sein will, muss dies zunehmend verändern und sich nicht nur digitalisieren, sondern auf ein ganzheitliches Geschäftsmodell umstellen, welches ‚Data-Driven‘ ist.

Die Kryptowährung im Jahr 2030

Mittlerweile ist zwar jedem die Bezeichnung Kryptowährung ein Begriff, doch für viele ist es noch immer ein Rätsel, wie diese genau funktionieren. Im Jahr 2020 befinden wir uns noch immer in der Frühphase der digitalen Währungen, doch bis 2030 kann sich dies durchaus ändern. Blockchain, die Technologie hinter den digitalen Währungen, spielt hier in der Zukunft natürlich eine tragende Rolle. Bisher gibt es noch keine Geschäftsmodelle, die auf der Blockchain basieren und daher ist auch die digitale Währung noch nicht wirklich weitverbreitet.

Die Technologie der Blockchain wird langfristig die Welt der Datenbanken umkrempeln, da sie einige gravierende Vorteile mit sich bringt. Durch einen einmaligen Verschlüsselungsalgorithmus können Daten nur einmalig beschrieben, aber nie wieder verändert oder gar gefälscht werden. Herkömmliche Systeme haben bisher eine nachträgliche Veränderung zugelassen. Wer bisher also Angst vor Manipulationen hatte, kann sich auf diese neuartige Technologie freuen. Doch wie wird sich die Ausbreitung der digitalen Währung auf Banken und andere Gelddienstleister auswirken?

Digitale Währung und ihr Einfluss auf Banken

Lassen Sie uns das Ganze mit dem Brief und der E-Mail erklären. Während wir zwar mittlerweile seit rund 20 Jahren E-Mails verschicken können, ist auch der Brief heutzutage durchaus noch ein weitverbreitetes Kommunikationsmittel. Natürlich ist der Briefaustausch weniger geworden, jedoch sind wir noch weit von einem Aussterben des Briefes entfernt. Das ist auch die bisherige Diagnose für die digitale Währung, das herkömmliche Geld und Banken. Zwar werden sich Banken über die Jahre an die digitale Währung anpassen müssen und eventuell Servicedienstleistungen in dem diesem Bereich anbieten müssen, aber Banken und andere Gelddienstleister werden so schnell nicht von der Bildfläche verschwinden.

Die Vermögensverwaltung 2030

Natürlich wird sich auch die Vermögensberatung der Banken bis 2030 verändern. Ganz vorne mit dabei ist natürlich auch hier die Digitalisierung. Immer mehr Leute möchten nicht nur ihre täglichen Bankgeschäfte online erledigen, sondern zunehmend auch ihre komplettes Vermögen digital verwalten können. Dafür bedarf es jedoch zunehmend Plattformen, die reine Online Arbeitsprozesse erlauben und keinen physischen Kontakt mehr benötigen.

Abgesehen von der bereits erwähnten Digitalisierung spielt in der Vermögensverwaltung vor allem die Demokratisierung des Wealth Management eine große Rolle. Diese ist zwar noch ganz am Beginn ihrer großen ‚Karriere‘, gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung. Die Digitalisierung ermöglicht auch Vermögensverwaltern ganz neue Möglichkeiten und kann viele Bereiche wesentlich effektiver gestalten und somit für mehr Profit sorgen. Wichtige Punkte sind hier vor allem:

  • Klienten Kategorisierung
  • Product-Governance
  • höhere Effizienz im Backoffice

Mit der zunehmenden Digitalisierung und der effektiven Arbeit der vorhanden Daten kann Vermögensverwaltung viel zielgerichteter und effektiver durchgeführt werden. Gerade KI erlaubt es Vermögensverwaltern in der Zukunft genaue Analysen über die Kunden zu erstellen und ihnen maßgeschneiderte Produkte anzubieten. KI kann besonders erfolgreich bei den folgenden Punkten beitragen:

  • Fraud Prevention
  • besseres Empfehlungsmarketing
  • Überwachung Client Engagement
  • Beitrag zur Churn Prevention

Fazit

Im nächsten Jahrzehnt wird sich mit Sicherheit einiges verändern. Wer sich bisher noch geweigert hat sein Banking Online zu betreiben, wird vermutlich auch in 2030 nicht dazu genötigt sein. Dennoch wird es immer mehr Angebote für das Banking im Internet geben und davon kann jeder einzige profitieren. Für bestimmte Bereiche wird es jedoch weiterhin einen gewissen persönlichen Service geben. Das liegt vor allem daran, dass Banken weiterhin versuchen werden allen Kunden gerecht zu werden und den Vorteil der persönlichen Kundenbindung auch in 2030 nicht aufgeben werden.

Digitale Währungen werden sicher in naher Zukunft für einige Veränderungen sorgen. Dennoch wird auch das nicht zu einem Verschwinden von Banken und anderen Servicedienstleistern in der Finanzbranche sorgen. Wie die Bankenwelt nun wirklich im Jahr 2030 aussieht, kann uns nur die Zukunft zeigen.