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Gewinne mit Medizinischem Cannabis

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Gewinne | © nattanan23 (CC0), Pixabay

Beginnen wir mit der Frage: Was ist medizinisches Cannabis?
Gewonnen wird es aus den Blättern oder Blüten der Hanfpflanze. Alternativ werden auch Cannabinoide, die (teil)synthetisch oder isoliert gewonnen werden, verwendet. Unter den zahlreichen Wirkstoffen befinden sich nicht nur Cannabinoide und Terpene, sondern auch Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). THC und CBD wurden pharmakologisch als besonders wirksame Hanfbestandteile isoliert und auch separat erforscht.

In Deutschland sind Pflanzen und Pflanzenteile, die zur Cannabisgattung gehören, ein verkehrs- und verschreibungsfähiges Arzneimittel, das von den Krankenkassen bezahlt wird. Die Voraussetzung allerdings ist, dass eine Zubereitung vorliegt, die als Fertigarzneimittel zugelassen wurde. Seit dem 10.03.2017 sind zudem auch Cannabisblüten und Cannabisextrakte zugelassen. Voraussetzung hierfür: Sie stammen aus einem Anbau für medizinische Zwecke unter staatlicher Kontrolle oder gleichgestellten Importen aus zum Beispiel den Niederlanden oder Kanada. Die THC-Gehalte schwanken von 1 bis 22 Prozent. Die CBD-Gehalte von unter 0,05 bis 10,2 Prozent.

Für Anleger und Investoren sind aufgrund der zunehmenden Legalisierung und steigenden Nachfrage Anbau und Vertrieb von Cannabisprodukten mit einem guten Geschäft und einem zukünftig steigenden Gewinn versehen.

Die pharmakologischen Bestandteile und wie es um die Wirkungsweise bestellt ist

CBD wurde bereits 1940 entdeckt und 1963 zum ersten Mal chemisch synthetisiert. THC wurde 1964 entdeckt. Bezüglich der unterschiedlichen Züchtungen ist zu beachten, dass Produkte aus Cannabis-Indica ein höheres Verhältnis des nicht psychoaktiven Wirkstoffs CBD zu dem psychoaktiven THC aufweisen als jene aus Cannabis-Sativa.

Der Vollständigkeit wegen sollten die weiteren Cannabinoide natürlichen Ursprungs erwähnt werden. Zu Ihnen gehören CBG (Cannabigerol), CBN (Cannabinol) und CBC (Cannabichromen).

Das größte Wirkungsspektrum weist eindeutig CBD als nicht psychoaktiver Wirkstoff auf. Die schmerzlindernde Wirkung sowie die antikonvulsive (Krämpfen entgegenwirkend / Arzneimittelgruppe Antiepileptika) Wirkung stehen an erster Stelle. Des weiteren ist CBD Angst lösend, antipsychotisch, appetitanregend sowie antibakteriell und antiemetisch (mindert Übelkeit und Erbrechen). CBD wirkt sich zudem senkend auf den Blutzuckerspiegel aus und reduziert das Wachstum von Tumorzellen. Bekannt ist die positive Wirkung auch bei Arteriosklerose, Schuppenflechte, Muskelkrämpfen sowie Magen- /Darmkrämpfen. Die immunmodulierenden, neuroprotektiven und entzündungshemmenden Wirkungsweisen sind genauso zu erwähnen wie die Tatsache, das CBD das Knochenwachstum fördert.

An zweiter Stelle der Skala steht CBG. Es wirkt antibakteriell, fungizid und ist entzündungshemmend. Zudem reduziert CBG das Wachstum von Tumorzellen. Auf das Knochenwachstum wirkt es sich positiv aus.

An dritter Stelle steht das psychoaktive THC. Es ist bekannt für seine schmerzlindernde Wirkung, die antiemitische Wirkungsweise sowie die Appetit anregende Wirkung. Bekannt ist auch die Besserung von Muskelkrämpfen unter THC.

Wichtig im Zusammenhang von CBD und THC ist für die medizinische Anwendung, dass sich die beiden Wirkungsspektren ergänzen können. So verstärken sie sich beispielsweise in ihrer schmerzlindernden Wirkung.

Die antiemitischen, appetitanregenden sowie muskelrelaxierenden Effekte von THC ergänzen sich mit der antikonvulsiven, neuroprotektiven und Angst lösenden Wirkung von CBD. Damit kann die Verordnung als Einzelpräparat wie auch in Kombination erfolgen.

Die Bandbreite der Anwendungsbereiche und die erwähnte Legalisierung lassen erkennen, dass sich das Geschäft mit Cannabispflanzen in einem sehr starken Aufwärtstrend befindet und damit steigende Gewinne die logische Schlussfolgerung sind.

Als empirisch (basierend auf eine methodisch systematische Datensammlung) nachgewiesen gilt die Wirksamkeit in der Therapie von chronisch neuropathischen Schmerzen. Die Basis dafür sind die Grundsätze der evidenzbasierten Medizin. Entsprechend diesen Grundsätzen sind die Wirksamkeit bei Tumorschmerzen und bei durch MS (Multiple Sklerose. Entsprechend diesen Regeln sind die Wirksamkeit bei bestehenden Tumorschmerzen sowie bei durch MS verursachter Muskelspastik weniger gut belegt. Bezüglich der Wirkung gegen Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie liegt noch keine randomisierte Studie in ausreichend guter Qualität vor. Eine Kachexie (Kräfteverfall mit Blutarmut und allgemeiner Schwäche), die durch eine AIDS oder Tumorerkrankung verursacht wurde, kann durch die Appetit steigernde Wirkung gelindert werden. Auch posttraumatische Störungen können gelindert werden.
Bei nachgewiesener Symptomkontrolle ist die Fortsetzung der Cannabistherapie in der Palliativmedizin bei MS-Spastiken sowie neuropathischen Schmerzen und nach Neurotraumata etabliert.

Für Anleger und Investoren interessant: Die in Deutschland zugelassenen Verabreichungsformen

Entsprechend „Neue Rezeptur-Formularium“ (NRF) sind standardisierte Rezepturen für die folgend genannten und arzneilich verwendeten pflanzlichen Cannabisprodukte zugelassen:
– die ölige Cannabisölharz-Lösung
– die Cannabisblüten zur Inhalation nach Verdampfung
– die Cannabisblüten zur Teezubereitung

Dann führt das NRF noch folgende biogenen oder synthetischen Einzelstoffe als Rezeptur auf. Dazu gehören im Einzelnen:
– ölige Dronabinol Tropfen
– Dronabinol Kapseln
– Ethanolische Dronabinol Lösung zur Inhalation
– ölige Cannabidiol Lösung

Cannabisinvestments für Kapitalanleger und Investoren. Ein Markt mit guten Wachstumstendenzen.

Im Zusammenhang mit der Legalisierung von Cannabis u. a. in einigen US-Bundesstaaten wie Kalifornien, Washington, Vermont, Main sowie Kanada etc. schlagen Anlegerherzen höher. Und das, obwohl die europäische Regelung sich noch sehr unterschiedlich darstellt. In Spanien, Belgien und den Niederlanden darf nur in Coffeeshops bzw. in Social-Cannabis-Clubs geraucht werden. In der Schweiz dürfen Hanfzigaretten sogar am Kiosk gekauft werden. Mit einer ärztlichen Verordnung darf es in Großbritannien und Deutschland abgegeben werden.

Letztlich aber ist der Wirkstoff ein Milliardenmarkt. Lt. Bloomberg wird nur in den USA ein Umsatz von ca. 45 Mrd. US-Dollar erwartet. Vielversprechende Branchenneulinge unter den Unternehmen und positive politische Rahmenbedingungen sind zu verzeichnen. Wird der Markt in allen EU-Staaten einheitlich legalisiert, ist im medizinischen Bereich per anno ein Umsatzwachstum von 30 Mrd. US-Dollar zu erwarten. Ca. 68 Mrd. US-Dollar pro Jahr könnten aus dem privaten Konsum hinzukommen. In bereits wenigen Jahren wird ein Umsatz von 500 Mrd. US-Dollar weltweit erwartet, wie der weltweit größte Anbieter Canopy Growth (börsendotiert seit Mai 2018) prophezeit.

Interessant ist auch die Aphria-Aktie. Der Anbieter hat sich auf die Herstellung von pharmazeutischem Cannabis spezialisiert. Der Börsenwert liegt bei ca. 2 Mrd. Euro mit einer Nettoliquidität von etwa 144 Mio. Euro. Es heißt, dass Avanti RX Analytics mit vier Lizenzen in Kanada übernommen wurde.

Interessant ist auch das kanadische Unternehmen Aurora-Cannabis mit Sitz in Edmonton, Alberta. Bereits die Marktkapitalisierung Anfang 2018 erreichte mehr als 3 Mrd. Euro. In 2019 wird bereits mit einem Gewinn gerechnet. Entsprechend den vorliegenden Schätzungen soll im kommenden Geschäftsjahr die Gewinnmarge bei ca. 20 % liegen. Interessant für Anleger: Auch in Deutschland werden die Aktien gehandelt.
Aurora-Cannabis soll auch den größten deutschen Anbieter namens Pedanios gekauft haben. Pedanios besitzt die EU-GMP Zertifizierung. Diese ist für den Import und Vertrieb erforderlich.

Zu den großen Marihuana-Firmen gehört auch Tilray. Der Börsenwert lag im ersten Halbjahr 2019 bei ca. 7,33 Mrd. Euro bei 33 Mio. Kanadische Dollar Nettoliquidität. Zusammen mit Tochterfirmen ist das Unternehmen in 13 Ländern aktiv und pflegt strategische Partnerschaften mit mit etablierten Pharma- und Einzelhändlern. Unter anderem mit Sandoz.

Das dänische Unternehmen StenoCare, in strategischer Partnerschaft mit CannTrust Inc. als Anteilseigner, beisitzt als erstes dänisches Unternehmen die Importerlaubnis, sowie die Erlaubnis zur Herstellung und zum Verkauf von Cannabisöl auf dem heimischen Markt.
Mit den Geldern (2,5 Mio. Euro) aus dem IPO will StenoCare eine eigene Produktion aufbauen. Beliefert werden sollen der heimische Markt und Europa.
Schon Ende 2018 war der IPO-Preis mit 8,80 DKK festgelegt. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von anfänglich ca. 8 Mio. Euro. Entsprechend eigener Schätzung sieht StenoCare, dass in 2021 der dänische Markt ca. 1 Mrd. DKK (134 Mio. Euro) stark sein wird.
Als Börsenplatz ist Spotlight Stockmarket Kopenhagen angegeben.

Abschließend sei noch die Cronos Group erwähnt. Der Börsenwert betrug 1,32 Mrd. Euro mit einer Nettoliquidität von 55,6 Mio. Euro Mitte 2018. Die Kapazität betrug 6,65 Tonnen. Allerdings ist ein Ausbau auf 117,2 Tonnen schon finanziert.

Bei aller Euphorie sollten aber auch Anleger berücksichtigen, dass die Produktions-, Marketing- und Logistikkosten sehr hoch sind. Geeignete Ackerflächen werden sich zudem zukünftig verteuern. Und auch aktuell stehen weitere erfolgreiche Unternehmen in den Startlöchern. Nicht zuletzt kann niemand vorhersagen, was sich bezüglich der (zunehmenden) Legalisierung politisch ändert, wenn der private Gebrauch massenhaft ansteigen sollte.