Start Politik NEIN zur Wegwerfgesellschaft – neue Kampagne des Bundesministerium für Umwelt

NEIN zur Wegwerfgesellschaft – neue Kampagne des Bundesministerium für Umwelt

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Nein | © Alexas_Fotos (CC0), Pixabay

Plastikmüll steht auf der Tagesordnung. Oftmals beginnt der Arbeitstag mit einem Coffee-to-go Becher. Die Verwendung der Becher hat in den vergangenen Jahren zum Leid der Umwelt stark zugenommen. Aber es sind nicht nur die Coffee-to-go Becher, die die Meere verschmutzen, sondern auch die Plastikverpackungen von Obst und Gemüse sorgen mittlerweile für Furore. Das Verpackungsmaterial kann selten wiederverwendet werden und die Folge ist, dass es im Müll und später in den Weltmeeren landet. Dort trägt das Plastik zweifelsfrei zur Umweltverschmutzung bei und bereitet mittlerweile der Politik Sorgen. Die Umweltbelastung, die durch das Plastik ausgelöst wird, ist ein weiteres Anzeichen für die Wegwerfgesellschaft. Zahlen belegen, dass mehr als hundert Kilogramm Plastik pro Jahr in einem deutschen Haushalt verwendet werden. Die Zahlen sind erschreckend. Die Zahlen müssen gesenkt werden, um eine bessere Gesundheit für den Planeten zu garantieren. Neben den Privathaushalten, ist es vor allem die Industrie, die eine weitere Quelle für den Plastikmüll darstellt.
Im Zuge dieser Erkenntnis sieht die Politik Handlungsbedarf. So wurde der 5-Punkte Plan von dem Bundesministerium für Umwelt aufgestellt.

Der 5-Punkte Plan von Svenja Schulze

Der Plan von Schulze vereint gesetzliche Maßnahmen mit freiwilligen Möglichkeiten zur Verminderung von Plastik. In den Medien war bereits die Rede von einer klaren Ansage gegen die Wegwerfgesellschaft. Unter anderem soll mit dem 5-Punkte Plan Plastik vermieden werden. Ziel ist es die Verwendung von überflüssigem Plastik einzugrenzen. Motivation war es die Meeresumwelt zu verbessern. Denn das überflüssige Plastik landet, wenn auch über Umwege, oftmals im Meer. In den Weltmeeren bring gefährdet das Plastik nachweislich die Flora und die Faune. Unter anderem nehmen Fische und Vögel das Plastik mit der Nahrung auf. Fisch ist eine beliebte Speise und die Fische mit dem Plastik im Magen landen nicht selten auf einem Teller. Spätestens dann stellt das Plastik eine ernstzunehmende Umweltbelastung dar. So beinhaltet der 5-Punkte Plan, der unter dem Motto weniger ist mehr steht, die Förderung von umweltfreundlichen Verpackungen, die Erhöhung der Recycling-Quote, die Kennzeichnung von Mehrwegflaschen in den Regalen sowie das europaweite Verbot von Einweg Artikeln aus Plastik.
Auf EU-Ebene soll auf ein Verbot von Einweg Plastik Produkten hingearbeitet werden. Ziel ist es nicht nur die Situation in Deutschland, sondern ebenfalls in der ganzen EU zu verbessern. Gleichzeitig gilt es die Verpackungen aus Plastik für Obst und Gemüse zu überdenken. So geht es darum das unnötige Plastik zu reduzieren. Als Vorbild für die überflüssige Verpackungen zählen die Plastiktüten. Denn mittels der Maßnahmen, die für die Plastiktüten ergriffen wurden, ist der Verbrauch der Tüten aus Plastik drastisch gesunken. Bei den Verpackungsmaterialen aus Plastik für Obst und Gemüse sollen ähnliche Erfolge angestrebt werden. Des Weiteren wird auf Materialien Wert gelegt, die sich gut recyceln lassen. Unter anderem rücken die ökologischen Faktoren der Verpackungen in den Vordergrund. Diese Kriterien schlagen sich ebenfalls im Preis nieder. Ein weiteres Ziel ist die Erhöhung der Recyclingquote. Dabei gilt es allen voran die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen zu erhöhen. Diese ist ebenfalls auf Prozentsätze festgesetzt und soll bis 2022 mehr als 60 Prozent betragen.
Auch werden vom Bundestag 50 Millionen bereitgestellt, die für die für den Kampf gegen die Verschmutzung der Meere eingesetzt werden soll.

Das Statement von Schulze

Schulze betonte in ihrem Statement, dass die großen Mengen an Plastikabfällen in den Mülltonnen und in den Meeren vielen Menschen Sorgen bereiten. So haben, laut Schulze, eine Vielzahl von Menschen bereits erkannt, dass es sich bei der Verschmutzung der Meere um eine die größte Umweltbelastung handle. Schulze vertritt die gleiche Meinung. Auch die Umweltministerin sieht in den Plastikabfällen ein Problem, das behoben werden muss. So ist es ihr Ziel, der Wegwerfgesellschaft ein Ende zu setzen. Aus diesem Grund habe sie ihren 5-Punkte Plan vorgelegt, an dessen Umsetzung sie nach wie vor arbeite. Bereits bekannt ist, dass die zahlreiche Tiere, ganz egal ob Vögel oder Fische bereits Plastik im Magen tragen. Selbst wenn genauere Forschungen noch nicht abgeschlossen sind, besteht Handlungsbedarf. So bekennt sich Schulze offen zu einer Umsteuerung. Nicht nur in Europa und Deutschland soll die Situation verbessert werden, sondern Schulze sieht vor allem Handlungsbedarf in Entwicklungs- und Schwellenländern. Diese Länder sollen laut Schulze bei der Weiterverarbeitung von Müll unterstützt werden. So geht es in erster Linie darum die Technologien für diese Länder bereitzustellen. Schutze strebt eine technische Unterstützung in Recyclings System sowie in Sammlungssystemen an.

Die 5-Punkte

Konkret unterteilen sich die fünf Punkte in die folgenden Abschnitte. Der erste Punkt stellt die Selbstverpflichtung des Handels dar. So soll der Handel sich dazu verpflichten weniger Plastikmüll bereitzustellen. Wird weniger Plastik auf der Ebene des Handels verwendet. So kommt es später bei dem Verbraucher zu einem geringeren Volumen an Müll. Im nächsten Schritt soll das Produktdesign verbessert werden. Ein optimiertes Produktdesign trägt ebenfalls zur Umweltfreundlichkeit eines Produktes bei. So sind es die umweltfreundlichen Materialien, die mit geringen Preisen belohnt werden. Teurer sind hingegen die Verpackungen, die nicht aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen und sich schlecht recyceln lassen. Gleichzeitig soll bei dem Produktdesign auf die Ressourceneffizienz der Produkte eingegangen werden. Es werden Designs angestrebt, die sich gut reparieren und recyceln lassen. Gewünscht sind dabei europäische Standards für die Produkte. Daher werden europäische Richtlinien für ein ökologisches Design auf den Weg gebracht. Diese sollen dabei helfen die Designs der Produkte zu überprüfen und zu bewerten. Der dritte Schritt beinhalten die Erhöhung der Recyclingquote. Ziel ist es die Recyclingquote bis 2022 auf 63 Prozent zu erhöhen. Der vierte Schritt beschäftigt sich mit den Verbraucherinformationen. Mit verbesserten Verbraucherinformationen lässt sich Kunststoff im Biomüll vermeiden. Dabei sollen die Anforderungen zur Entsorgung von Plastik im Biomüll angehoben werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass Plastik in Weiterverarbeitung von Biomüll gerät. Im letzten Schritt sollen die Technologien zur Säuberung verbessert und optimiert werden. Der Fortschritt beruht jedoch nicht nur auf Deutschland, sondern soll in einem internationalen Dialog stattfinden.

Die Antworten der Umweltschützer

Der 5-Punkte Plan wurde kaum von den Umweltschützern begrüßt. Mehrere Umweltschützer, darunter Heike Vesper haben bereits Kritik an dem Plan der Umweltministerin geäußert. Vesper vom WWF ist der Meinung, dass die Kampagne des Bundesministerium für Umwelt zu schwach sei. So betrachte sie die Probleme am Rande und liefere keine neuen Ansätze- Weitere Umweltschützer Bestätigen Vespers Kritik. Die Rede ist häufig von einer geringen Innovation und kaum neuen Ideen. Auch seien die Argumente des Plans nicht aussagekräftig und man stütze sich bereits auf altbekannte Vorsätze. Lob erntete Svenja Schulze von dem Sprecher der Stadtwerke, da Schulze sich ebenfalls für eine Verwendung von Leitungswasser aussprach. So wird in einem Teil der Kampagne mit der verstärkten Verwendung von Leitungswasser geworben. Allen voran soll das Leitungswasser in öffentlichen Räumen besser ausgebaut werden. Das Trinkwasser stelle nicht nur eine gesunde, sondern auch eine preiswerte Alternative dar. Auch verfügt das Trinkwasser über keinerlei zusätzliche Verpackungen, die Müll verursachen können.

Die Erfolge des 5-Punkte Plans

Zu den Erfolgen des 5-Punkte Plans zählt zum Beispiel die EU-Einwegplastikrichtlinie, die im Mai 2018 verabschiedet wurde. Teil der Verabschiedung ist das Verbot von Wattestäbchen und Einweggeschirr, das aus Plastik hergestellt wird. In Kraft soll die Verabschiedung im Jahr 2021 treten. Auch wurde mit anderen Ländern zusammengearbeitet. So soll spätestens im Jahr 2021 die Abführung von Plastikmüll von EU-Länder in Schwellenländer unterbunden werden. Damit soll der Verschiffung auf Deponien nach Afrika und Asien entgegengewirkt werden. Damit gilt es zu verhindern, dass die EU-Länder wie bisher ihren Abfall nach Afrika und Asien abführen.