Start Finanzen „Schönheit geht, Grundbuch bleibt“ gelegentlich ist es umgekehrt

„Schönheit geht, Grundbuch bleibt“ gelegentlich ist es umgekehrt

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Edelsteine | © qimono (CC0), Pixabay

Neuer Anlagetrend: Edelsteine statt Grundbuch

Geld hat seinen Reiz verloren: Die Inflation frisst die minimalen Zinsen, die Sparbücher heute bieten, locker auf. Der Euro ist in der Krise und die finanziellen Turbulenzen in so manchen EU-Ländern sowie die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank erschüttern das Vertrauen in die Stabilität der Geldwährung. Die Alternativen zum unsicheren Euro werden allerdings immer rarer.

Aktien mit ihrem hohen Risikopotenzial sind für viele Anleger keine Lösung. Auch die beliebte Flucht in Immobilien wird zunehmend schwieriger. Der Markt ist leergefegt und erschwingliche Anlegerimmobilien sind kaum noch erhältlich. Zudem birgt auch das „Betongold“ Risiken, die vielen nicht bewusst sind. So unterliegen etwa Immobilien immer den Regeln und Gesetzen des Hoheitsgebiets, auf dem sie sich befinden. Das führte dazu, dass in Deutschland auf Immobilien nach dem zweiten Weltkrieg und der Währungsreform eine staatlich verordnete Zwangsabgabe geleistet werden musste. Auch aus der jüngeren Geschichte ist bekannt, wie unsicher ein Immobilienerwerb sein kann. So wurden etwa im Jahr 2014 in Ungarn ausländische Immobilienbesitzer enteignet bzw. mit einer lächerlichen Geldsumme für den erzwungenen Rückkauf „entschädigt“. Enteignungen der besonderen Art werden etwa aus Spanien berichtet, wo Ferienhausbesitzer rechtlich kaum vor Hausbesetzern geschützt sind.

Es muss jedoch nicht immer eine Enteignung sein, um mit Immobilien sein Geld zu verlieren. Oft verringern Staaten auch durch Steuererhöhungen wie Grundsteuer und Grunderwerbsteuer oder durch Änderung bei der Besteuerung von Mieterträgen sowie mit Abgaben das Immobilienvermögen. Die althergebrachte Weisheit „Schönheit geht, Grundbuch bleibt“ bezog sich zwar eher auf die Partnerwahl zur Hochzeit, trifft aktuell aber auch für die Vermögensplanung zu.

Die kleinste Form der Kapitalanlage

Daher entscheiden sich immer mehr Investoren für Edelsteine, die vielfältige Vorteile bieten: Sie sind wertbeständig, klein und können einfach aufbewahrt bzw. transportiert werden. Viele Anleger wählen mittlerweile als Wertübertragsmittel Edelsteine als kleinste und zugleich wertbeständigste Form der Kapitalanlage. Neben der Nachfrage nach Diamanten nimmt auch bei Rubinen, Saphiren und anderen Edelsteinen die Kauflust deutlich zu.
Edelsteine gelten unter Experten als sachwertorientierte, börsenunabhängige und inflationssichere Anlagemöglichkeit. Vermögen kann damit langfristig, steuerfrei, anonym und mobil angelegt werden. All diese Vorteile gibt es schon ab einem geringen Investitionsvolumen ohne große Nebenkosten und Verwaltungsgebühren.

Der Edelstein als alternative Wertanlage

Das Interesse der Anleger gilt dabei vor allem hochwertigen Edelsteinen, die ihren Platz im Portfolio der alternativen Wertanlagen immer stärker behaupten. Vor allem der beständige Wert dieser Anlageform macht Edelsteine interessant. Denn diese sind anders als die Papiergeldflut der Zentralbank nicht unbegrenzt vermehrbar. Die Weltproduktion hat ihre Grenzen und geht etwa bei Diamanten seit dem Jahr 2006 kontinuierlich zurück.
Auch bei anderen Steinen lässt sich das Angebot nicht so einfach vergrößern. Das gilt insbesondere für hochwertige Edelsteine in guter Qualität. So sind etwa unbehandelte Qualitäts-Rubine, – Smaragde und –Saphire außerordentlich gefragt und gelten mit gutem Grund als sehr attraktive und wertbeständige Kapitalanlage. Auch seltene Steine wie etwa der Alexandrit haben je nach Qualität ein enormes Potenzial der Wertsteigerung. Diese kann zudem einkommensteuerfrei lukriert werden, wenn man die Steine nach einem Jahr Haltefrist im Privatvermögen wieder verkauft.

Die mobilste Fluchtwährung

Ein weiterer Vorteil dieser alternativen Anlageform ist das geringe Gewicht, das ein Edelstein im Vergleich zu Gold auf die Waage bringt. Edelsteine im Wert von mehreren Hunderttausend Euro haben problemlos in einer kleinen Schachtel oder eingenäht in der Kleidung Platz. Sie können daher unauffällig an jedem beliebigen Ort mitgenommen werden. Daher bieten sie weit mehr Flexibilität als Goldbarren mit ihrem hohen Gewicht, die man nicht so einfach in die Tasche stecken kann.

Fazit:

Geld als Wertübertragsmittel ist ein Auflaufmodell. Angesichts der nahenden Euro-Krise, wackeliger Börsekurse und unattraktiver Anleiherenditen punkten Edelsteine mit Sicherheit und Wertstabilität. Sie sind auch dann eine Alternative, wenn man bereits in Wertpapiere und Immobilien investiert hat, da man damit sein Risiko möglichst breit streuen kann. Der geschichtliche Rückblick beweist, dass Besitzer von Edelsteinen auf lange Sicht noch nie ärmer geworden sind. Das gilt besonders für Zeiten großer ökonomischer Krisen. In den darauffolgenden Jahren legte der Preis für Edelsteine und Diamanten stets zu, während etwa Staatsanleihen praktisch wertlos wurden.

Experten rechnen damit, dass der Preis auch hierzulande in naher Zukunft ansteigen wird. Das ergibt sich schon aus der sinkenden Produktion und steigenden Nachfrage bei Edelsteinen. Ein Investment sollte allerdings gut überlegt sein. Sicherheit muss auch bei dieser Anlageform oberste Priorität haben. Daher sollte man die edlen Steine immer nur bei Fachleuten und mit einem anerkannten Zertifikat kaufen.